Die Master ist nun schon seit drei Monaten zur Korrektur. Bislang ohne Ergebnis. Auf Nachfrage erhielt ich zumindest die Aussage von der Betreuung, dass er sein Gutachten erstellt hat. Doch es fehlt noch das Zweitgutachten.
Somit weiter warten.
Damit gibt es leider kein Bestätigung für diese letzte Prüfungsleistung, kein Zeugnis und auch keine Jobs als Psychologe. Zumindest ist der Bachelor-Job zunächst sicher, auch wenn er nach über einem Jahr eher nervt, und der Qualifikation eines B. Sc. nicht, und eines M.Sc. sowieso nicht entspricht.
Welche Perspektiven ermöglicht der Abschluss der Fernuniversität Hagen eigentlich? Trotz vieler Unken-Rufe einige.
Mittlerweile kenne ich den Markt für B.Sc. und den für M.Sc. checke ich gerade ab.
Schulbegleitung und Heilerziehung sind Bereiche für B.Sc.
Stützung von Lernbeeinträchtigten ein Bereich für M.Sc.
Ein Fernstudium an der FernUni - vielleicht auch was für dich? Studieren neben Beruf und Familie, aber geht das überhaupt? Und welche Perspektiven ergeben sich während und nach so einem Studium?
Mittwoch, 9. August 2017
Sonntag, 7. Mai 2017
Masterarbeit
Die Masterarbeit an der Fernuniversität ist genauso wie der ganze Rest des Studiums, unheimlich belastend, sehr aufwändig und läuft unter minimaler Betreuung durch die Lehre.
edit: zu diesen Zeitpunkt wusste ich nicht, dass jemand mir übel mitspielte, dafür, dass man als Student ins offene Messer gelaufen lassen wird, sollte der Fakultät für Psychologie in aktueller Besetzung ihre Zulassung entzogen werden
edit: zu diesen Zeitpunkt wusste ich nicht, dass jemand mir übel mitspielte, dafür, dass man als Student ins offene Messer gelaufen lassen wird, sollte der Fakultät für Psychologie in aktueller Besetzung ihre Zulassung entzogen werden
Montag, 17. April 2017
Master an der FeU
MM1 Forschungsmethoden, multivariate Verfahren und Evaluation
-Es fehlt die praktische Anwendung zum großen Teil, Übungsdatensätze haben kaum Anreiz
MM2 Psychologische Diagnostik, Gutachten und Kommunikation
-Spannend, aber erst sobald die PV ist. Solang es nur darum geht, sich zu "orientieren" fehlt der rote Faden. Durch die Aufgabenstellung der Hausarbeit werden einem die "Defizite" bewusst, und es beginnen sehr arbeitsintensive Wochen
Anwendungs- und Grundlagenvertiefung
MM3 Gesundheitsförderung, Stressbewältigung und PräventionMM4 Diagnostik und individuelles Verhalten in Organisationen
MM5 Steuerung von Bildungs- und Lernprozessen in Bildungskarrieren und -institutionen
MM6 Prävention, Intervention und Evaluation im Kontext kulturell diversifizierter Communities
MM7 Projektmodul -Kleingruppen (5 Leute) Arbeit mit offenem Thema, ungewissem Ergebnis und rigidem Plan und Techniken
Donnerstag, 23. Februar 2017
FernUni Hagen - eine Massenuniversität
"Wenn es nicht anders geht..." hatte ich vor einiger zeit in einer Bewertung gelesen des Studiengang an der FernUni.
Ich Grunde ist das auch meine Sicht - mittlerweile. Abfertigung von Klausuren, keine Beantwortung von Fragen zu Haus- und Abschlussarbeiten und ein stures Widerspruchsystem.
70.000 Studierende sind es mal zu verkraften.
Naja, so schön offener Zugang ist, vielleicht sollte der doch beschränkt. Besser nicht über die Abinote, aber z.B. über das Vorhandenseins eines Abis, spezifische Berufserfahrung, einen Zugangstest in den Regionalzentren, im Master über Schwerpunkte aus dem Bachelor.
Das andere was so schwer zu ertragen ist, ist die Einsamkeit und Isolation. im Bachelor war es okay, da gab es paar Kontakte, keineswegs zu viel, aber immerhin. Ein paar Leute, mit denen ich mich treffen konnte, und dafür bin ich dann auch 50 km gefahren. Aber das war egal. Leider war diese Verbindung nicht von Dauer, nach zwei Jahren gab es noch etwas organisatorisch zu sagen und mal zu einem Seminar nach Berlin, und noch mal ein Treffen auf ein Bier und Wein. Und das was dann. Es verlief sich, jede/r hatte dann andere Vorstellungen... Ende des Studiums und Aufgabe einer "Alternative", Schwangerschaft, schnell den Rest durchziehen, Wechsel an eine Präsenzuni, beruflich und Master nebeneinander.
Der Master war hart, kein Austausch, stunden- und tagelanges Ausarbeiten von Inhalten aus englischen Texten, lange Literaturlisten, Organisation der Module, lange Prüfungen, in keiner habe ich viel weniger als die vier Stunden gebraucht, meist ging es wirklich bis zum Schlusspfiff. Haus- und Abschlussarbeiten weitgehend ohne fachliche Betreuung und 100 m gefahren, um überhaupt ein paar Leute in diesem Studium zu treffen, mit denen aber auch kein dauerhafter Austausch möglich schien. Möglichkeiten waren es gab ein selbst organsiertes Praktikum im Ausland, erstes Geld verdient als B.Sc., ein fester Job das letzte Jahr, der die finanziellen Enge zumindest löst. Das Studium ist zwar fast kostenlos, also so 150 € pro Semester. Jedoch lässt es sich nur sehr eingeschränkt mit Erwerbsarbeit kombinieren. Denn wenn ich gearbeitet hab, dann ist für den Tag die Luft raus, um dann noch irgendwelchen Kram zu erarbeiten oder auswendig zu lernen. Und der Master ist noch mal ein ganz Stück härter als der Bachelor. Es reicht. Endspurt. Durchziehen.
Ich Grunde ist das auch meine Sicht - mittlerweile. Abfertigung von Klausuren, keine Beantwortung von Fragen zu Haus- und Abschlussarbeiten und ein stures Widerspruchsystem.
70.000 Studierende sind es mal zu verkraften.
Naja, so schön offener Zugang ist, vielleicht sollte der doch beschränkt. Besser nicht über die Abinote, aber z.B. über das Vorhandenseins eines Abis, spezifische Berufserfahrung, einen Zugangstest in den Regionalzentren, im Master über Schwerpunkte aus dem Bachelor.
Das andere was so schwer zu ertragen ist, ist die Einsamkeit und Isolation. im Bachelor war es okay, da gab es paar Kontakte, keineswegs zu viel, aber immerhin. Ein paar Leute, mit denen ich mich treffen konnte, und dafür bin ich dann auch 50 km gefahren. Aber das war egal. Leider war diese Verbindung nicht von Dauer, nach zwei Jahren gab es noch etwas organisatorisch zu sagen und mal zu einem Seminar nach Berlin, und noch mal ein Treffen auf ein Bier und Wein. Und das was dann. Es verlief sich, jede/r hatte dann andere Vorstellungen... Ende des Studiums und Aufgabe einer "Alternative", Schwangerschaft, schnell den Rest durchziehen, Wechsel an eine Präsenzuni, beruflich und Master nebeneinander.
Der Master war hart, kein Austausch, stunden- und tagelanges Ausarbeiten von Inhalten aus englischen Texten, lange Literaturlisten, Organisation der Module, lange Prüfungen, in keiner habe ich viel weniger als die vier Stunden gebraucht, meist ging es wirklich bis zum Schlusspfiff. Haus- und Abschlussarbeiten weitgehend ohne fachliche Betreuung und 100 m gefahren, um überhaupt ein paar Leute in diesem Studium zu treffen, mit denen aber auch kein dauerhafter Austausch möglich schien. Möglichkeiten waren es gab ein selbst organsiertes Praktikum im Ausland, erstes Geld verdient als B.Sc., ein fester Job das letzte Jahr, der die finanziellen Enge zumindest löst. Das Studium ist zwar fast kostenlos, also so 150 € pro Semester. Jedoch lässt es sich nur sehr eingeschränkt mit Erwerbsarbeit kombinieren. Denn wenn ich gearbeitet hab, dann ist für den Tag die Luft raus, um dann noch irgendwelchen Kram zu erarbeiten oder auswendig zu lernen. Und der Master ist noch mal ein ganz Stück härter als der Bachelor. Es reicht. Endspurt. Durchziehen.
Sonntag, 15. Januar 2017
Fernstudium der Psychologie an der FernUni Hagen
Nachdem ich bereits seit über sechs Jahren an der FernUni studiere möchte ich nun ein paar Erinnerungen hier festhalten, andere daran teilhaben lassen und selbst darüber reflektieren.
War es eine gute Entscheidung? Ich weiß es nicht. Wenn ich, wie heute, an einer Präsenzuni im leeren Vorlesungssaal oder in der Mensa sitze und an einer Hausarbeit schreibe, und nebenbei Studenten sehe die "in Gemeinschaft" studieren, dann frage ich mich schon, wozu sollte das alles gut gewesen sein? Einsamkeit hat es vor allem gebracht. Diese Isolation geht schon fast das ganze Masterstudium so. Obwohl so nie gewollt. Doch es gibt kaum aktiv Studierende im Master, zumindest über ganz Deutschland sind eben 1300 extrem wenig in den weiter entfernten Regionen.
Doch so war es nicht von Anfang an. Als ich 2010 anfing packte mich die Schreibwut, oder besser: ich war unheimlich motiviert, in der Suche nach Kommilitonen, oder einfach gesagt nach Anschluss um ein Studium zu erleben, wie man es an der Präsenzuni haben kann - vermeintlich. Ich schrieb im Umkreis von 100 km so ziemlich alle an. Und auch im "dünn besiedelten" Sachsen, wo es relativ wenig Fernstudenten aus Hagen gibt, kamen da leicht an die 50 zusammen, die Liste war sogar noch deutlich länger. 2010 ein Höhepunkt was die Einschreibezahlen anging, ab 2014 haben diese deutlich abgenommen.
Ich lernte viele kennen, an die 30 im ersten Semester. Und mit einer kleinen Gruppe aus Dresden, etwa vier bis sechs Leute (es schwankte) hatte ich fast drei Jahre regelmäßigen Kontakt. Das erste Semester arbeiteten wir sogar ausgzeichnet zusammen an den Modulinhalten von M1 "Einführung in die Psychologie, wissenschaftliches Arbeiten und Methoden" sowie M2 "Empirische Sozialforschung." Wir trafen uns nahezu wöchentlich, und wenn nicht in Dresden, dann doch per Skype. Das zweite Semester wurden die Treffen schon deutlich weniger, etwa einmal im Monat, und waren mehr "motivations- organistaionsbezogen". Im dritten Semester gab es noch sporadisch Lerntreffs, obwohl das Thema "Testkonstruktion" anspruchsvoll war und sich anbot. Doch war dies auch ein Wendepunkt. Der Austausch erfolgte eher darüber, wo es Informationen gab, über die sich der Stoff aneignen lies, als die Themen zu diskutieren. Weiterhin sind wir zu den Prüfungen gefahren bis ins vierte Semester. Bis zum Ende des Bachelors gab es noch lockeren Kontakt, wie allgemeinen Austausch per Email, seltene Stammtische zu denen allerdings auch Fremde oder neue Studenten kamen, Organisatorisches. Doch es gab auch mehr Differenzen, Unterlagen wurden vorenthalten, es wurde gedisst, es gab Ignorieren, es gab Grppchenbildung mit vorübergehend neuen Kommilitonen und auf Fragen, ob man gemeinsam zur Klausur fahren will nach Leipzig gab es vermeintliche Gründe, dass dies gerade nicht gehe. Und manche waren schon etwas weiter, was die Bachelorarbeit betraf, bzw. mussten sich nicht in die Reihe anstellen, um ein Thema zugewiesen zu erhalten. Zum Schluss lief jede/r für sich über die Ziellinie. Auf meine Weihnachtsemail 2013 erhielt ich keine Reaktion. Und dennoch: Es war wichtig, diese Gruppe zu haben. Ohne sie hätte ich das Studium bei weitem nicht so gut vertragen und vielleicht sogar abgebrochen. Auch wenn sich der positive Effekt nach zwei Jahren in einen negativen umkehrte, war dies wie es an einer normalen Uni passiert.
Die anderen, die ich noch während dieser drei jahre traf auf dem Weg, waren weit flüchtigere Kontakte mit sehr unterschiedlichen Interessen. Doch der eine oder die andere begegneten mir auch mehrfach. Doch es ergab sich nichts, gemeinsam lernen wollten sie nicht, Austausch war einseitig, und häufig war der zusätzliche Informationen zu erhalten, sehr viordergründig.
Die Studierenden der FernUni sind sehr heterogen. das wird oft von der Uni selbst als Vorteil angepriesen - und als herausragende Vielfalt. Ich empfinde diese "Heterogenität" insgesamt als bedrückend und isolierend - und als eines der gravierendsten, praktischen Probleme als aktiver Student in einem Studiengang (Master), in welchem nicht 10T Leute in Deutschland eingeschrieben sind, sondern nur 1000. Es fehlten relevante Sozialkontakte, mit denen ich was anfangen kann. Und die nicht beim nächsten Semesterwechsel über alle Berge wieder sind. Das ist sozuagen FernUni Teil zwei. Denn nur mit etwa 15% der eingeschriebenen Studiernden lässt sich meiner Meinung ein wirklicher Kontakt aufbauen. Und wenn das in einem Modul im Umkreis von 100 km dann etwa 5 Leute sind, dann wirds schwierig.
Viele die hier studieren fehlt das Durchhaltevermögen, bzw. wird das Studium sehr nachrangig eingeordnet. Oder die FernUni ist nur ein Sprungbrett - an die Präsenzuni, die ja ohnehin einen viel bessern Ruf hat (was aber ein Vorurteil ist), und wo es "echte" Kommilitonen, "echte" Profs und "echte" Hörsäle gibt, und man einfach motivierter ist - vermeintlich.
Dabei hat ein Student in Hagen durchaus einige Freiheiten - sich selbst organisieren, Freiheit zu entscheiden, wann Studienleistungen erbracht wird - von der Modulwahl bis zum Berufspraktikum. Und es ist auch im Vergleich zur präsenzuni sehr kostengünstig. Als Vollzeitstudent zahlt ich in den ersten Semester 330 €. Später wurde es oft sogar noch etwa weniger. An Präsenzunis ist so ein Betrag jedes Semester für den Studentenwerksbeitrag zu bezahlen.
Dafür gibt es dann zwar keim Semesterticket, aber Studienbriefe nach Hause geschickt, Bildungsherberge in Hagen und Prüfungen an Universitäten in Nähe zum nächsten Regionalzentrum und Präsenzseminare in den Regionalzentren.
Insgesamt braucht es Durchhaltevermögen, viel Interesse für das Fach, Frustrationstoleranz, Disziplin und Organisationstalent. Erfahrungsgemäß haben das alles nur etwa etwa ein Viertel der Studierenden in Hagen. Zwar macht die FernUni ein Geheimnis, was relationale Abbruch- und Abschlusszahlen angeht, doch bei Fluktuationsraten von etwa 20 bis 30 Prozent pro Semester kann vermutet werden, dass 70 bis 90 Prozent das Studium abbrechen.
Dazu noch diese Statistik:https://www.fernstudium-wiwi.de/abbrecherquote-an-der-fernuni-hagen-bei-ca-70-prozent/
In der Psychologie ist der Ehrgeiz allerdings etwas höher, was wohl nicht zuletzt daran liegt, dass es regulär ein NC-Studiengang ist und das Fach eine gewisse Faszination austrahlt und die Motivation intrinsicher ist als in anderen Fächern, wo eher für die Visitenkarte studiert wird.
War es eine gute Entscheidung? Ich weiß es nicht. Wenn ich, wie heute, an einer Präsenzuni im leeren Vorlesungssaal oder in der Mensa sitze und an einer Hausarbeit schreibe, und nebenbei Studenten sehe die "in Gemeinschaft" studieren, dann frage ich mich schon, wozu sollte das alles gut gewesen sein? Einsamkeit hat es vor allem gebracht. Diese Isolation geht schon fast das ganze Masterstudium so. Obwohl so nie gewollt. Doch es gibt kaum aktiv Studierende im Master, zumindest über ganz Deutschland sind eben 1300 extrem wenig in den weiter entfernten Regionen.
Doch so war es nicht von Anfang an. Als ich 2010 anfing packte mich die Schreibwut, oder besser: ich war unheimlich motiviert, in der Suche nach Kommilitonen, oder einfach gesagt nach Anschluss um ein Studium zu erleben, wie man es an der Präsenzuni haben kann - vermeintlich. Ich schrieb im Umkreis von 100 km so ziemlich alle an. Und auch im "dünn besiedelten" Sachsen, wo es relativ wenig Fernstudenten aus Hagen gibt, kamen da leicht an die 50 zusammen, die Liste war sogar noch deutlich länger. 2010 ein Höhepunkt was die Einschreibezahlen anging, ab 2014 haben diese deutlich abgenommen.
Ich lernte viele kennen, an die 30 im ersten Semester. Und mit einer kleinen Gruppe aus Dresden, etwa vier bis sechs Leute (es schwankte) hatte ich fast drei Jahre regelmäßigen Kontakt. Das erste Semester arbeiteten wir sogar ausgzeichnet zusammen an den Modulinhalten von M1 "Einführung in die Psychologie, wissenschaftliches Arbeiten und Methoden" sowie M2 "Empirische Sozialforschung." Wir trafen uns nahezu wöchentlich, und wenn nicht in Dresden, dann doch per Skype. Das zweite Semester wurden die Treffen schon deutlich weniger, etwa einmal im Monat, und waren mehr "motivations- organistaionsbezogen". Im dritten Semester gab es noch sporadisch Lerntreffs, obwohl das Thema "Testkonstruktion" anspruchsvoll war und sich anbot. Doch war dies auch ein Wendepunkt. Der Austausch erfolgte eher darüber, wo es Informationen gab, über die sich der Stoff aneignen lies, als die Themen zu diskutieren. Weiterhin sind wir zu den Prüfungen gefahren bis ins vierte Semester. Bis zum Ende des Bachelors gab es noch lockeren Kontakt, wie allgemeinen Austausch per Email, seltene Stammtische zu denen allerdings auch Fremde oder neue Studenten kamen, Organisatorisches. Doch es gab auch mehr Differenzen, Unterlagen wurden vorenthalten, es wurde gedisst, es gab Ignorieren, es gab Grppchenbildung mit vorübergehend neuen Kommilitonen und auf Fragen, ob man gemeinsam zur Klausur fahren will nach Leipzig gab es vermeintliche Gründe, dass dies gerade nicht gehe. Und manche waren schon etwas weiter, was die Bachelorarbeit betraf, bzw. mussten sich nicht in die Reihe anstellen, um ein Thema zugewiesen zu erhalten. Zum Schluss lief jede/r für sich über die Ziellinie. Auf meine Weihnachtsemail 2013 erhielt ich keine Reaktion. Und dennoch: Es war wichtig, diese Gruppe zu haben. Ohne sie hätte ich das Studium bei weitem nicht so gut vertragen und vielleicht sogar abgebrochen. Auch wenn sich der positive Effekt nach zwei Jahren in einen negativen umkehrte, war dies wie es an einer normalen Uni passiert.
Die anderen, die ich noch während dieser drei jahre traf auf dem Weg, waren weit flüchtigere Kontakte mit sehr unterschiedlichen Interessen. Doch der eine oder die andere begegneten mir auch mehrfach. Doch es ergab sich nichts, gemeinsam lernen wollten sie nicht, Austausch war einseitig, und häufig war der zusätzliche Informationen zu erhalten, sehr viordergründig.
Die Studierenden der FernUni sind sehr heterogen. das wird oft von der Uni selbst als Vorteil angepriesen - und als herausragende Vielfalt. Ich empfinde diese "Heterogenität" insgesamt als bedrückend und isolierend - und als eines der gravierendsten, praktischen Probleme als aktiver Student in einem Studiengang (Master), in welchem nicht 10T Leute in Deutschland eingeschrieben sind, sondern nur 1000. Es fehlten relevante Sozialkontakte, mit denen ich was anfangen kann. Und die nicht beim nächsten Semesterwechsel über alle Berge wieder sind. Das ist sozuagen FernUni Teil zwei. Denn nur mit etwa 15% der eingeschriebenen Studiernden lässt sich meiner Meinung ein wirklicher Kontakt aufbauen. Und wenn das in einem Modul im Umkreis von 100 km dann etwa 5 Leute sind, dann wirds schwierig.
Viele die hier studieren fehlt das Durchhaltevermögen, bzw. wird das Studium sehr nachrangig eingeordnet. Oder die FernUni ist nur ein Sprungbrett - an die Präsenzuni, die ja ohnehin einen viel bessern Ruf hat (was aber ein Vorurteil ist), und wo es "echte" Kommilitonen, "echte" Profs und "echte" Hörsäle gibt, und man einfach motivierter ist - vermeintlich.
Dabei hat ein Student in Hagen durchaus einige Freiheiten - sich selbst organisieren, Freiheit zu entscheiden, wann Studienleistungen erbracht wird - von der Modulwahl bis zum Berufspraktikum. Und es ist auch im Vergleich zur präsenzuni sehr kostengünstig. Als Vollzeitstudent zahlt ich in den ersten Semester 330 €. Später wurde es oft sogar noch etwa weniger. An Präsenzunis ist so ein Betrag jedes Semester für den Studentenwerksbeitrag zu bezahlen.
Dafür gibt es dann zwar keim Semesterticket, aber Studienbriefe nach Hause geschickt, Bildungsherberge in Hagen und Prüfungen an Universitäten in Nähe zum nächsten Regionalzentrum und Präsenzseminare in den Regionalzentren.
Insgesamt braucht es Durchhaltevermögen, viel Interesse für das Fach, Frustrationstoleranz, Disziplin und Organisationstalent. Erfahrungsgemäß haben das alles nur etwa etwa ein Viertel der Studierenden in Hagen. Zwar macht die FernUni ein Geheimnis, was relationale Abbruch- und Abschlusszahlen angeht, doch bei Fluktuationsraten von etwa 20 bis 30 Prozent pro Semester kann vermutet werden, dass 70 bis 90 Prozent das Studium abbrechen.
Dazu noch diese Statistik:https://www.fernstudium-wiwi.de/abbrecherquote-an-der-fernuni-hagen-bei-ca-70-prozent/
In der Psychologie ist der Ehrgeiz allerdings etwas höher, was wohl nicht zuletzt daran liegt, dass es regulär ein NC-Studiengang ist und das Fach eine gewisse Faszination austrahlt und die Motivation intrinsicher ist als in anderen Fächern, wo eher für die Visitenkarte studiert wird.
Vorteile und Nachteile eines Studiums um die 30
Vorteile aus meiner Sicht
- Berufs- und Lebenserfahrung erleichtert die Einordnung von Theorie und Studienpraxis
- ob du besser weißt, was Du willst sei mal dahin gestellt, aber zumindest kennst Di dich besser und setzt dich mit der Umwelt differenzierter auseinander
- der Einstieg in den Beruf ist zwar nach nem Studium eh schwieriger als nach ner Lehre, aber im etwas fortgeschrittenen Alter doch etwas "smoother" als mit 23 nach Abi, Bachelor (und Master) - wobei wer das mit 23 geschafft, kann auch als sehr zielstrebig eingeschätzt werden, oder hat eben an der "richtigen" Uni studiert, und ich denke, das ist sogar entscheidender
- wenn man schon einen Beruf hat, ist man nicht mehr so abhängig von einem Abschluss, idealerweise sollten es Anknüpfungspunkte geben zwischen den Fächern/Berufen, den dies erleichtert die berufliche Verwertbarkeit und damit auch die Wirtschaftlichkeit eines Studium erheblich
- weniger Abbruch- und Wechselabsicht als ohne Lebens- und Berufserfahrung
- Selbstständigkeit ist ausgeprägter, als mit 20.
Nachteile aus meiner Sicht
- Zwar bist Du nicht unbedingt Einzelkämpfer (an der FernUni schon), aber zumindest an den Unis der typischen Studenten, sind jüngere in der Mehrheit - und Abgrenzungsprozesse (wie auch durch die obigen Vorteile bedingt) auf beiden Seiten unvermeidlich.
- Die Finanzierung ist nicht leichter als mit 20 im Allgemeinen, Bafög bis 30 (Beginn), Master-Bafög bis 35, ab 25 kein Kindergeld, ab 25 Krankenkassenbeiträge von über 80 € im Monat, ab 30 sind es über 160 € - staatlich und sozial wird ein Studium "jugendorient" gefördert. Oft sind auch die Eltern raus aus der Nummer, weil du schon bei früheren Ausbildungen unterstützt wurdest oder du generell nichts "dazu" bekommst - oder einfach weil andere Erwartungen an das Leben jenseits der 25 geknüpft sind. Dazu hast Du möglicherweise auch selbst "Ansprüche" entwickelt: Auto, Wohnung, Urlaub und viele Absicherungen (Versicherungen, Rentenverträge) und Verpflichtungen (Kredite, Unterhalt). Du brauchst also entweder ein finanzielles Polster oder nen Job nebenher. Das letzte ist nur bedingt mit einem Studium vereinbar, mehr als 20 Stunden die Woche geht auf keinen Fall, wer ernsthaft studiert. So oder so, sollte sparsam kalkuliert werden, denn mehr als 800 € pro Monat Brutto-Einkommen sind i.d.R. kaum drin. Natürlich ist da ein Studium Luxus - oder aus anderer Perspektive - mit Einschränkungen an anderer Stelle verbunden.
- Wenn Du mit 26 oder 27 anfängst, bist Du im Alter vieler Absolventen mit Diplom, Master oder Staatsexamen - klingt nicht so nach großem Unterschied, den alle sind zum Studium eingeschrieben. Der Unterschied ist nur, die sind fertig, können Bewerbungen schreiben, sich in den Beruf finden, sich anderen Dingen widmen, du fängst an und organsiert in den nächsten vier oder fünf Jahren ein Studium, und hast dann erst diese Phase der erneuten Findung, wenn du nicht vollumfänglich durch Job und Familie schon abgesichert bist (was wiederum häufig allerdings damit einher geht, dass das Studium nach drei Semestern ohne Abschluss beendet wird) . Leider ist effizienter und schneller Studieren in Zeiten von Bologna nur bedingt möglich. Am Anfang denkst Du "Okay, Bachelor 3 Jahre" am Ende merkst Du, der Bachelor ist nur ein zertifizierter Prüfungsfortschritt, der Wechsel zu einem Master dauert durch die Unibürokratien und erneute Bewerbungen ein, zwei Semester und der Master ist zwar kürzer - formal- aber praktisch oft genauso lang - bei oft erhöhtem Arbeitsdruck.
Fazit:
Ein algemeine Empfehlung gibt es nicht. Doch es braucht wirklich viel Engagemnet, begeisterung und Durchhaltevermögen, Organisationsfähigkeit und auch eine finanzielle Grundlage, wer sich im etwas fortgeschrittenen Alter ein Studium vorzunehmen wagt.
- Berufs- und Lebenserfahrung erleichtert die Einordnung von Theorie und Studienpraxis
- ob du besser weißt, was Du willst sei mal dahin gestellt, aber zumindest kennst Di dich besser und setzt dich mit der Umwelt differenzierter auseinander
- der Einstieg in den Beruf ist zwar nach nem Studium eh schwieriger als nach ner Lehre, aber im etwas fortgeschrittenen Alter doch etwas "smoother" als mit 23 nach Abi, Bachelor (und Master) - wobei wer das mit 23 geschafft, kann auch als sehr zielstrebig eingeschätzt werden, oder hat eben an der "richtigen" Uni studiert, und ich denke, das ist sogar entscheidender
- wenn man schon einen Beruf hat, ist man nicht mehr so abhängig von einem Abschluss, idealerweise sollten es Anknüpfungspunkte geben zwischen den Fächern/Berufen, den dies erleichtert die berufliche Verwertbarkeit und damit auch die Wirtschaftlichkeit eines Studium erheblich
- weniger Abbruch- und Wechselabsicht als ohne Lebens- und Berufserfahrung
- Selbstständigkeit ist ausgeprägter, als mit 20.
Nachteile aus meiner Sicht
- Zwar bist Du nicht unbedingt Einzelkämpfer (an der FernUni schon), aber zumindest an den Unis der typischen Studenten, sind jüngere in der Mehrheit - und Abgrenzungsprozesse (wie auch durch die obigen Vorteile bedingt) auf beiden Seiten unvermeidlich.
- Die Finanzierung ist nicht leichter als mit 20 im Allgemeinen, Bafög bis 30 (Beginn), Master-Bafög bis 35, ab 25 kein Kindergeld, ab 25 Krankenkassenbeiträge von über 80 € im Monat, ab 30 sind es über 160 € - staatlich und sozial wird ein Studium "jugendorient" gefördert. Oft sind auch die Eltern raus aus der Nummer, weil du schon bei früheren Ausbildungen unterstützt wurdest oder du generell nichts "dazu" bekommst - oder einfach weil andere Erwartungen an das Leben jenseits der 25 geknüpft sind. Dazu hast Du möglicherweise auch selbst "Ansprüche" entwickelt: Auto, Wohnung, Urlaub und viele Absicherungen (Versicherungen, Rentenverträge) und Verpflichtungen (Kredite, Unterhalt). Du brauchst also entweder ein finanzielles Polster oder nen Job nebenher. Das letzte ist nur bedingt mit einem Studium vereinbar, mehr als 20 Stunden die Woche geht auf keinen Fall, wer ernsthaft studiert. So oder so, sollte sparsam kalkuliert werden, denn mehr als 800 € pro Monat Brutto-Einkommen sind i.d.R. kaum drin. Natürlich ist da ein Studium Luxus - oder aus anderer Perspektive - mit Einschränkungen an anderer Stelle verbunden.
- Wenn Du mit 26 oder 27 anfängst, bist Du im Alter vieler Absolventen mit Diplom, Master oder Staatsexamen - klingt nicht so nach großem Unterschied, den alle sind zum Studium eingeschrieben. Der Unterschied ist nur, die sind fertig, können Bewerbungen schreiben, sich in den Beruf finden, sich anderen Dingen widmen, du fängst an und organsiert in den nächsten vier oder fünf Jahren ein Studium, und hast dann erst diese Phase der erneuten Findung, wenn du nicht vollumfänglich durch Job und Familie schon abgesichert bist (was wiederum häufig allerdings damit einher geht, dass das Studium nach drei Semestern ohne Abschluss beendet wird) . Leider ist effizienter und schneller Studieren in Zeiten von Bologna nur bedingt möglich. Am Anfang denkst Du "Okay, Bachelor 3 Jahre" am Ende merkst Du, der Bachelor ist nur ein zertifizierter Prüfungsfortschritt, der Wechsel zu einem Master dauert durch die Unibürokratien und erneute Bewerbungen ein, zwei Semester und der Master ist zwar kürzer - formal- aber praktisch oft genauso lang - bei oft erhöhtem Arbeitsdruck.
Fazit:
Ein algemeine Empfehlung gibt es nicht. Doch es braucht wirklich viel Engagemnet, begeisterung und Durchhaltevermögen, Organisationsfähigkeit und auch eine finanzielle Grundlage, wer sich im etwas fortgeschrittenen Alter ein Studium vorzunehmen wagt.
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