Donnerstag, 4. Juni 2020

Studieren auf Zertifikat- oder kurz und knackig wieder raus wippen


Die Studierenden an der FernUniversität in Hagen sind besonders divers (und schreiben sich seit Jahren massenhaft ein)– in Bezug auf ihr Geschlecht, ihre Familiensituation oder ihr Alter. Gemeinsam haben rund 80 Prozent von ihnen, dass sie parallel zu ihrem Fernstudium im Berufsleben stehen. Aufgrund der Mehrfachbelastung ist der Weg durch ein vollständiges Studium nicht immer leicht (und trotzdem bleiben viel zu viele dabei). Für Studierende im Bachelorstudiengang Psychologie gibt es deshalb ein neues Angebot (damit auch vier Module Anerkennung in Form eines Abschlusses finden): In bestimmten Anwendungsbereichen können sie ihre Leistungen auf Universitätsniveau zertifizieren lassen – auch ohne das Bachelorstudium komplett zu beenden (und wir brauchen keine Bachelorarbeiten betreuen und empirische Praktika organisieren). „Das ist vor allem für Studierende gut, die sich nur auf einen bestimmten Bereich der Psychologie konzentrieren möchten – sei es aus persönlichem oder beruflichem Interesse“, erklärt Dr. Anna-Rebecca Müller, die den Bachelorstudiengang Psychologie koordiniert. Das Angebot gilt ab dem kommenden Wintersemester.

Psychologische Grundlagen und Praxisbezug

Studierende können eines von vier verschiedenen Zertifikaten erwerben – je nachdem, welche Modulauswahl sie treffen. „Wir haben die Schwerpunkte dabei bewusst so gesetzt, dass sie durch die Anwendungsfächer jeweils einen deutlichen Praxisbezug haben“, sagt Anna-Rebecca Müller. „Außerdem stellen wir sicher, dass die Studierenden die akademischen Grundlagen des Fachs erlernen.“ Dementsprechend sind die ersten zwei Module verpflichtend: „Einführung in die Psychologie“ und „Statistik“.
Danach entscheiden sich die Studierenden entweder für das Modul „Sozialpsychologie“ oder „Entwicklungspsychologie“. Den Abschluss bildet ein psychologisches Anwendungsfach. Die gewählte Kombination bestimmt dabei den Schwerpunkt:
  • „Psychologie: Soziale Prozesse und Arbeitswelt“ (Sozialpsychologie, Arbeits- und Organisationspsychologie)
  • „Psychologie: Soziale Prozesse, Diversität und Intervention“ (Sozialpsychologie, Community Psychology)
  • „Psychologie: Entwicklung und Bildung“ (Entwicklungspsychologie, Bildungspsychologie)
  • „Psychologie: Entwicklung und Gesundheit“ (Entwicklungspsychologie, Gesundheitspsychologie)
https://www.fernuni-hagen.de/universitaet/aktuelles/2020/05/neues-angebot-zertifikate-psychologie.shtmln 
kursiv eigene Anmerkungen

Wem das was nützt? Vor allem der FernUni, denn auch damit wird sie Studierende leichter los.
Doch auch viele Studenten brechen nach drei bis vier Modulen ab, da gibt es zumindest die Möglichkeit in einem oder zwei Jahren auf ein Zertifikat hinzuarbeiten.
Das Angebot ist nur etwas beschränkt, freie Wahlmöglichkeit wäre sicher auch was, da z.B. Communitypsychologie gar nicht belegt werden kann als Anwendungsfach. dabei ist gerade das auch in einer kulturell diversifizierten Gesellschaft von Relevanz.


Mittwoch, 3. Juni 2020

Noch ein Modul im Master - Rechtspsychologie

 Gleiche Inghalte aber weniger ECTS, von 12 auf 10.
Dafür noch ein Extra-Modul.
Nicht wahlweise, sondern zusätzlich verpflichtend:
https://www.fernuni-hagen.de/KSW/portale/mscpsy/wp-content/uploads/sites/16/2020/05/m.sc_._neue_struktur__ab_ws2020.pdf

Die FernUni will ihre Masterstudenten drastisch reduzieren.
Im Ws 2019 waren es über 1500. https://www.fernuni-hagen.de/arbeiten/statistik/semesterzuordnung/studstat/ws-19-20/angebot.shtml

Das ist definitiv zu viel. Selbst 1000 können nicht ordentlich betreut werden. Also noch ein Modul drauf.
Davon abgesehen scheint es zumindest interessant, verwertber beruflich sei mal dahingestellt.
 
Im M.Sc.-Modul 8 „Rechtspsychologie“ lernen die Studierenden Fragestellungen, Theorien und Methoden im Bereich der rechtspsychologischen Forschung und Praxis kennen. Hierunter zählen unter anderem Grundlagen der 1) Kriminalpsychologie, welche sich mit Kriminalitätstheorien und der Behandlung von Straftätern beschäftigt, sowie 2) Forensische Psychologie, welche u.a. aussagepsychologische und kriminalprognostische Fragestellungen behandelt. Die im Rahmen des Moduls erworbenen Kenntnisse werden in der Kompetenzorientierten Übung Beratung“ um Kompetenzen in den Bereichen Beratung, Gesprächsführung, Explorations- und Interviewtechnik ergänzt.
Das Modul teilt sich in fünf Teilschwerpunkte auf. Dabei setzen sich die Teilmodule Kriminalpsychologie sowie Forensische Psychologie I und II mit der Behandlung und Begutachtung von Straftätern auseinander. Das Teilmodul Forensische Psychologie III behandelt die methodischen Grundlagen der aussagepsychologischen Begutachtung. In den Schwerpunkten zur Forensischen Psychologie werden rechtliche Grundlagen zu den einzelnen Fragestellungen ebenfalls erörtert.
  • Kriminalpsychologie: Kriminalitätstheorien – Entstehung von allgemeiner -, Gewalt- und Sexualdelinquenz sowie Methoden und Effektivität der Straftäterbehandlung
  • Forensische Psychologie I: Methodische Grundlagen der Schuldfähigkeitsbegutachtung – Psychiatrisch-psychologische sowie normative Beurteilung der Schuldfähigkeit
  • Forensische Psychologie II: Methodische Grundlagen der Kriminalprognostischen Begutachtung; Statistisch-nomothetische und klinisch-idiografische Kriminalprognose, Anwendung von Prognoseverfahren
  • Forensische Psychologie III: Methodische Grundlagen der aussagepsychologischen Begutachtung – Prüfschritte von erlebnis-basierten Zeugenaussagen
  • Kompetenzorientierte Übung zur Beratung: Beratungs-, Gesprächsführungs- sowie Explorations- und Interviewtechniken
Insgesamt ist das Modul stark diagnostisch ausgerichtet. Die bereits im Rahmen des Bachelor- und Masterstudiums erworbenen diagnostischen Kompetenzen werden dabei vertieft und ergänzt.

https://www.fernuni-hagen.de/KSW/portale/mscpsy/studium-neu/ws-202021/modul-8/