Wie sind die Berufschancen mit einem Abschluss in Psychologie?
Wie anerkannt ist das Studium in Hagen?
Die zweite Frage lässt sich recht knapp beantworten. entgegen vieler Buh- und Unkenrufe im Netz ("Hausfrauenstudium", "Briefkastenstudieren") zu Abschlüssen aus Hagen, wurde mir sowohl im akademischen als auch freien Arbeitsmarkt Anerkennung für den Abschluss aus bzw. das Studium in Hagen entgegengebracht. Und die, die es nicht kannten (auf dem freien Markt), haben es zumindest den hiesigen bekannten Unis gleichgestellt.Insbesondere im wissenschaftlichen Kontext ist Hagen sehr bekannt und hat einen guten Ruf.
Die erste Frage lässt sich nicht ganz so einfach beantworten, aber ich versuch es trotzdem mich kurz zu halten. Also, es ist möglich mit Bachelor und Master Psychologie Geld zu verdienen. Jedoch gibt es auch eine nicht zu unterschätzende Arbeitslosigkeit auf dem Markt. Insbesondere in den Universitätsstädten mit entsprechenden Studiengängen sind viele Leute mit Diplom und Master auf Jobsuche - und auch länger nach Studienabschluss arbeitslos. Im ländlichen Bereichen bzw. Großstädten ohne Psychologiestudenten stehen die Chancen wesentlich besser. Dennoch ist es auch hier kein selbstläufer, es braucht sehr viel Engagement und Flexibilität, um als Psychologe oder psychologin Fuß zu fassen. Einen Einstieg bieten Honorartätigkeiten oder Tätigkeiten in Nachbardisziplinen, z.B. Pädagogik oder Betreuung. Die Bezahlung als Schuilbegleiter ist natürlich - naja - nichts besonderes. Wenn man das jemanden erzählt, was man verdient und wie man arbeitet, erntet man Kopfschütteln? Ein Kfz-Mechaniker oder eine Krankenschwester verdienen da wohl besser. Dochd arum sollte es beim Jobeinstig nicht primär gehen.
Schließlich weise ich noch abschließend daraufhin, dass es leider sehr viele "Pseudo-Ausschreibungen" von Psychologiestellen auf dem Markt gibt - ganz besonders im bereich der Vermittlung von Langszeitarbeitslosen mit "schweren Vermittlungshemnissen" sowie an den Universitäten. Diese Stellen werden wohl i.d.R. nicht besetzt, da sie an Projektfinanziereungen gebunden sind - und diese nicht kommen.
Ein weiteres problem sind die "Eventualitäten-Ausschreibungen", das ist ähnlich, die Arbeitgeber wollen nur ein paar bewerbungen da liegen haben für Fällen wie Beschäftigungsverbot wegen Mutterschutz oder Krankheit - oder evtl-Projekten.
Fazit: beruflich den Lebensunterhalt bestreiten mit einem Psychologiestudium ist möglich, ist aber nicht von heute auf morgen realisiert. Der Weg ist über Honorarjobs, Befristungen, Nachbarbereiche und viele Bewerbungen. Das wichtigste aber ist die Freude an dem Fach und eigene Ideen, was ich damit ausdrücken möchte.
In dem Sinne, Ohren steif halten.